Neue Baumpaten in Blieskastel

NABU Saarland und die Stadt Blieskastel zeichnen erste Patenbäume im Stadtwald aus.

Der NABU Saarland hat im Rahmen einer neuen Kooperation innerhalb des NABU-Baumerhalterprojektes erstmals Baumpaten im Bliesgau ausgezeichnet. Im Beisein von Dr. Helmut Wolf, dem Leiter des städtischen Forstamtes von Blieskastel und des NABU-Projektleiters Helmut Harth wurden die zwei Buchen im Wald bei Lautzkirchen gemeinsam mit den neuen Baumpaten mit Plaketten markiert.

Damit ist die Stadt Blieskastel eine von bisher 20 Kommunen im Saarland und die erste Kommune im Bliesgau, die sich beim NABU-Baumerhalterprojekt als Kooperationspartnerin beteiligt. Der ausgewählte Standort im Stadtwald zeichnet sich durch viele ältere Eichen und Buchen aus und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die Patenschaften im Baumerhalterprojekt ermöglichen es dem NABU den Waldeigentümer für den Nutzungsverzicht des Baumes in Höhe des Brennholzwertes zu entschädigen. „Uns ist es wichtig, alternative und realisierbare Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen. Firmen und Privatpersonen haben so die Chance, einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt vor Ort zu leisten“, erklärt Projektleiter Helmut Harth.

Der NABU Saarland verpflichtet sich im Rahmen der Baumpatenschaft 40 Jahre lang die Erhaltung der Bäume zu kontrollieren und zu dokumentieren, wozu auch die Pflege einer Datenbank mit den GPS-Koordinaten der so genannten „Wertbäume“ zählt. Jeder Baum erhält außerdem eine Plakette mit dem Namen des Spenders. Zwei Bäume haben nun im Blieskasteler Stadtwald sogar gleich drei Baumpatinnen gefunden, die beim Ortstermin gemeinsam mit Förster und NABU ihre Schützlinge ausgewählt haben. Für die frischgebackene Baumerhalterin Sandra Kraus ein besonderer Moment, denn sie ist Baumpatin aus Überzeugung. „Ich habe mich für die Baumpatenschaft entschieden, weil ich einen Baum vor der Abholzung retten wollte“, erklärt sie. „Aus diesem Grunde habe ich auch keinen der ganz alten Bäume gewählt, sondern einen schönen Biotopbaum-Anwärter, der in ein paar Jahren zu einem wunderschönen Habitatbaum wird. Bei den ganz alten Bäumen hat man direkt am Weg nämlich vielleicht schon in ein paar Jahren Probleme mit der Verkehrssicherungspflicht, daher nahm ich lieber die gesunde, jüngere Buche.“

Für die Baumpatin hat die Ortswahl jedoch auch einen emotionalen Hintergrund, denn mit ihrem verstorbenen Vater spazierte sie häufig an dem Waldweg entlang, an dem nun ihre Buche für weitere 40 Jahre stehen wird. „Heute komme ich häufig mit meiner Freundin Sabine hier vorbei“, erzählt Frau Kraus. „Ich habe die Patenschaft daher für uns zusammen gespendet. Wir haben uns beide sehr gefreut und besuchen unseren Baum nun regelmäßig.“

Eine Informationsbroschüre, einen Flyer sowie ein Erklärvideo zum Thema finden Sie auf www.wertvoller-wald.de

Für Rückfragen:

Helmut Harth, WaldreferentTel. +49 (0)6806.85 03 38, E-Mail: helmut.harth@NABU-saar.de